Arbeitgeber: Bei den Löhnen knausern - aber gleichzeitig grosszügig Gewinne ausschütten

Blog Daniel Lampart

Für die Arbeitnehmenden waren die letzten 5 Jahre lohnmässig verlorene Jahre. Die Reallöhne sind heute nach wie vor tiefer als im Jahr 2020, wie die rote Linie zeigt. Eigentlich müssten sie pro Jahr um ein Prozent wachsen (graue Linie). Denn die Arbeitsproduktivität steigt im Mittel um diesen Wert. 

Reallöhne in den GAV und Produktivitätstrend (indexiert)

Die Arbeitgeber haben teilweise behauptet, dass sie nicht mehr zahlen können. Obwohl die Konjunktur gut lief und sie Arbeitskräfte suchten. Sie sagten, dass sie höhere Kosten hätten und die Löhne deshalb nicht erhöhen könnten. 

Doch während sie den Arbeitnehmenden diese Geschichte erzählten, haben sie mehr Gewinnanteile an die Kapitaleigentümer ausgeschüttet. Bis 2015 betrugen die Ausschüttungen der Realwirtschaft (ohne Banken) gemessen an der Lohnsumme etwas über 15 Prozent. In den letzten Jahren waren es über 20 Prozent. Während die Arbeitnehmenden kurz gehalten wurden, hat die Kapitalseite profitiert. Das ist unfair und wirtschaftlich schädlich. Die Löhne müssen in nächster Zeit stärker steigen als die Produktivität – bis der Lohnrückstand aufgeholt ist. 

Ausschüttungen von Firmen der Realwirtschaft in Prozent der Lohnsumme

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