In den Medien sind in letzter Zeit laufend Artikel zu Arbeitszeitverkürzungen erschienen. Die Realität ist eine andere. Arbeitgeberkreise wollen im Parlament die Arbeitszeiten auf Kosten der Ruhezeiten verlängern. Und in den Betrieben gab es letzmals vor 30 Jahren spürbare Arbeitszeitverkürzungen, an denen sich die Arbeitgeber beteiligt haben. Seither sind die Arbeitnehmenden auf sich alleine gestellt. Wer es sich leisten kann, geht in Teilzeit. Auf eigene Kosten - mit Lohneinbussen.
Fast im Monatstakt git es Parlamentsvorstösse aus Arbeitgeberkreisen, welche Arbeitszeiten verlängern bzw. die Erholungs- und Ruhezeiten im Arbeitsgesetz verkürzen wollen. Sie wollen Nacht- und Sonntagsarbeit ausweiten – neuerdings auch mit dem Vorwand der Energiemangellage.
Politisch müsste es jedoch in die Gegenrichtung gehen. Die Lage der Arbeitnehmenden in den Firmen gibt Anlass zur Sorge. Das geben selbst die Arbeitgeber in Umfragen zu. Knapp 30 Prozent der Schweizer Firmen sagten im Rahmen der ESENER-Umfrage, dass bei ihnen lange und irreguläre Arbeitszeiten ein Gesundheitsrisiko sind – Tendenz steigend. Und rund 60 Prozent der Firmen machen sich Sorgen über den Zeitdruck bei ihren Mitarbeitenden.