Besorgniserregender Rückstand der Schweiz bei der Erwerbsbeteiligung der Frauen und den Kitas. Es braucht Kitas als Service-Public statt Steuersenkungen

Blog Daniel Lampart

In Bezug auf die Gleichstellung von Frau und Mann hinkt die Schweiz in beunruhigendem Masse hinterher. Die Erwerbsbeteiligung der Frauen ist zwar gestiegen. Doch der Teilzeit-Anteil ist im internationalen Vergleich enorm hoch. Nur in den Niederlanden ist er noch höher. Das ist er dort aber auch bei den Männern – im Unterschied zur Schweiz, wo die Männer viel häufiger Vollzeit arbeiten.

Einer der Hauptgründe sind die enorm hohen Kosten für die ausserhäusliche Kinderbetreuung. Die Schweiz trägt hier im OECD-Vergleich die rote Laterne (mit Ausnahme von Neuseeland). Insbesondere in der Deutschschweiz sind die Betreuungskosten ein grosses Problem.

In Bundesbern ist das noch nicht angekommen. Denn dort ziehen die Parlamentsmehrheiten Steuersenkungen vor, die vor allem den Topverdienenden nützen. Nicht aber den jungen Familien, welche eher in den mittleren Einkommensgruppen sind. Soeben wurde beschlossen, dass die Steuerabzüge für ausserhäusliche Kinderbetreuung auf 25'000 Franken steigen.

Im Hinblick auf die Zukunft wird kein Weg daran vorbeiführen, die Kinderbetreuung als Service-Public auszugestalten, so dass sie eine Selbstverständlichkeit wird. Wie der Kindergarten.  

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