Der Angriff von Putins Russland auf die Ukraine trifft wirtschaftlich insbesondere diejenigen Schweizer Branchen, die noch unter den Corona-Nachwehen leiden

Blog Daniel Lampart

Mit dem Angriff von Putins Russland auf die Ukraine geschieht in Europa etwas Entsetzliches, was für die meisten von uns nur schwer fassbar ist. Die Auswirkungen sind nur teilweise abschätzbar – auch wirtschaftlich. In Bezug auf die Schweizer Wirtschaft lässt sich bisher sagen, dass diejenigen Branchen besonders betroffen sind, die noch unter den Nachwehen der Corona-Krise leiden.

Der Tourismus und die Luftfahrt aus Amerika und Asien wird zurückgeworfen, da der Angriff auf die Ukraine viele abschrecken wird, nach Europa zu reisen. Im Tourismus betrifft das insbesondere die Städte.

Die Rohstoffpreise und die Knappheiten in der Rohstoffversorgung nehmen zu. Das wird die Teuerung nochmals etwas verstärken und kann sich – was die Versorgung mit Metallen betrifft – auch auf die Industrieproduktion auswirken.

Der Franken gerät unter Aufwertungsdruck. Eine starke Aufwertung konnte bisher noch abwendet werden. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt.

Wirtschaftspolitisch bedeutet das, dass sich die Nationalbank den Aufwertungstendenzen weiter entgegenstemmen muss. Ein grosser Teil der Corona-Kurzarbeitsmassnahmen läuft Ende März aus. Angesichts der unsicheren Lage im Tourismus und in der Luftfahrt sollte eine Verlängerung geprüft werden. 

Der Angriff auf die Ukraine hat gezeigt, dass die Abhängigkeit der Schweiz von Öl und Erdgas zwangsläufig auch eine Abhängigkeit von Aggressoren und Krisengebieten bedeutet – sei es von Russland oder anderen Weltregionen. Diese Erkenntnis wird den ökologischen Umbau beschleunigen. Die öffentliche Hand in der Schweiz sollte das fördern. Positiv wäre bereits, wenn die Bewilligungsverfahren beispielsweise für Wärmepumpen weniger aufwändig würden. In meinem Quartier in Zürich ist der Unmut über das schwerfällige Verfahren bei den Baubewilligungen deutlich spürbar.

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