Die Arbeitspensen der Familien in der Schweiz sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen - die Analyse der Arbeitgeber ist falsch

Blog Daniel Lampart

Die Arbeitgeber haben sich auf die Teilzeit und Arbeitszeitverkürzungen eingeschossen. Damit sie wieder einfach Arbeitskräfte finden, sollen wir mehr und länger arbeiten. Um diese Forderung zu untermauern, behaupten sie: «Die Bevölkerung arbeitet heute weniger als noch vor zehn Jahren».

Die Schweizer Familien reiben sich die Augen. Ihre Realität ist eine andere. Heute ist es selbstverständlich, dass beide Eltern berufstätig sind. 1970 waren vier von fünf Schweizer Frauen mit Kindern nicht erwerbstätig. Das Erwerbspensum von Paaren mit Kindern unter 15 Jahren ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen ("vollzeitäquivalente Erwerbsquote" gemäss BFS).

 

 

 

Erwerbstätigkeit der Familien mit Kindern unter 15 Jahren

Betrachtet man die einzelnen Jahrgänge der Schweizer Bevölkerung, zeigt sich, dass der grosse Teil eindeutig mehr arbeitet. Die Arbeitszeit pro EinwohnerIn steigt seit Mitte der 1990er Jahre («vollzeitäquivalente Erwerbsquote» gemäss BFS). Weil die Frauenerwerbstätigkeit stärker gestiegen ist als der Teilzeittrend bei den Männern. Einzig bei den 20-Jährigen geht das Arbeitsvolumen über die Jahre zurück. Weil heute viel mehr Junge studieren – an der Universität oder an Fachhochschulen.

Vollzeitäquivalente Erwerbsquote nach Jahrgängen

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