Düsterer September für Berufstätige und RentnerInnen? Ohne Gegenmassmassnahmen drohen Kaufkraftverluste von mehreren Tausend Franken

Blog Daniel Lampart

Der September ist eigentlich einer der schönsten Monate. Die Badi ist offen, aber es die grosse Hitze ist vorbei. Und auf dem Markt gibt es fast alles an Früchten und Gemüsen, was denkbar ist. Doch der September 2022 droht für die Kaufkraft der Berufstätigen und RentnerInnen sehr düster zu werden.

  • Am 25. September wird über die AHV abgestimmt. Bei einem Ja steigt die Mehrwertsteuer um 0.4 Prozentpunkte und die Frauen verlieren ein Jahr an Rente, was 26'000 Fr. entspricht.
  • Die Teuerung beträgt 3.5 Prozent. Ohne Lohnerhöhungen hätten die Berufstätigen mit einem mittleren Lohn einen Kaufkraftverlust von 2800 Fr. jährlich.
  • Die AHV-Renten werden über den Mischindex auf 1. Januar 2023 erhöht. Weil aber die Löhne der Teuerung hinterherhinken, gibt es gemäss der üblicherweise verwendeten Formel keinen vollen Teuerungsausgleich. Die Pensionskassenrenten werden in der Regel gar nicht an die Teuerung angepasst.
  • Auf Ende September wird Bundesrat Berset die Erhöhung der Krankenkassenprämien auf 2023 bekannt geben. Gemäss heutigen Informationen ist mit einem Anstieg von 5 bis 10 Prozent zu rechnen. Für eine Familie kann das bis zu 1000 Fr. Mehrbelastung bedeuten.
  • Bereits im Gang ist die Festlegung der Strompreise in der Grundversorgung für 2023. Die Elcom wird die neuen Tarife nächstens kommunizieren. Je nach Gemeinde drohen zweistellige Erhöhungen.

Einen so starken Preis- und Kaufkraftschock gab es in der Schweiz kaum je zuvor. Wenn es keine Lohnerhöhungen gibt und das Parlament keine Gegenmassnahmen beschliesst, wird die finanzielle Lage für viele Haushalte noch angespannter.

Die Gegenmassnahmen liegen auf der Hand. Es braucht generelle Lohnerhöhungen, höhere Prämienverbilligungen, Teuerungsanpassungen bei den Renten sowie Massnahmen zur Dämpfung des Strompreisschocks. Die Septembersession des Parlaments wird entscheidend sein.

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