Entscheid der Nationalbank: Zu riskant und nicht nachvollziehbar

Blog Daniel Lampart

Die Konjunktur hat sich in den letzten Monaten weltweit schlechter entwickelt – insbesondere weil die Kaufkraftprobleme die Nachfrage bremsen. Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz steigt leicht. Die Teuerung geht spürbar zurück. Der Franken hat sich gegenüber dem Dollar und dem Euro weiter aufgewertet, was den Druck auf die Schweizer Exportwirtschaft zusätzlich erhöht. Die Frankenüberbewertung hinterlässt seit Langem sehr schmerzhafte Spuren. Die Exporte der Maschinenindustrie sind tiefer als vor 20 Jahren.

Exporte Maschinen-, Elektro-, Metallindustrie

Vor diesem Hintergrund ist der heutige Entscheid der Schweizerischen Nationalbank nicht nachvollziehbar. Namentlich die Ankündigung weitere Aufwertungen des Frankens herbeizuführen. «Im gegenwärtigen Umfeld stehen dabei Devisenverkäufe im Vordergrund», so die SNB. Aber auch die Zinserhöhung.

Fast alle Konjunkturprognosen für die Schweiz rechnen mit einer Teuerung von unter 2 Prozent im nächsten Jahr. Die Preisstabilität gemäss SNB (Teuerung unter 2 Prozent) wäre somit erreicht und eine weitere Zinserhöhung unnötig. Einzig die SNB geht von einer höheren Teuerung aus. Die heute präsentierten Unterlagen des SNB erlauben es nicht, die abweichende SNB-Prognose nachzuvollziehen. Die Begründung des heutigen Entscheides hängt daher in der Luft.

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