Kurzarbeit hat in der Schweiz während der Corona-Krise viele Stellen erhalten. In anderen Ländern ohne Kurzarbeit wie den USA oder Grossbritannien stieg die Arbeitslosigkeit hingegen steil an. Gleichzeitig steigt dort der Widerstand gegen die Corona-Massnahmen, weil viele Leute wirtschaftlich keine Perspektive mehr haben.
Doch nun gibt es in der Schweiz zunehmend Stimmen, welche diese Massnahmen kritisieren. Die Kurzarbeit würde den Strukturwandel behindern. Arbeitslosigkeit sei besser. Weil die Leute dann eine neue Stelle suchen müssen.
Einmal abgesehen davon, dass solche Aussagen von wenig sozialer Sensibilität zeugen, sind sie auch ökonomisch ungerechtfertigt. Eigentlich ist es intuitiv, dass der Strukturwandel nur dann stattfinden kann, wenn die Firmen investieren und neues Personal einstellen. Das ist nun mal in Zeiten guter Konjunktur viel stärker der Fall als in einer Rezession. Man muss nun mal eine neue Stelle finden, um wechseln zu können …
Das zeigen auch die Schweizer Statistiken. Stellenwechsel von einer Firma zu einer anderen sind in Zeiten mit tiefer Arbeitslosigkeit viel häufiger als in einer Rezession. Die «Nettorotationsquote» bewegt sich gegenläufig zur Arbeitslosigkeit.