Leiden die Unternehmen unter der höheren Teuerung? Die bisherigen Zahlen lassen das nicht erkennen. In den USA gibt es sogar eine Margenausweitung

Blog Daniel Lampart

Wegen der höheren Teuerung können die Arbeitnehmenden mit ihrem Lohn weniger kaufen. Sie haben einen Reallohnverlust – solange die Teuerung bei den Löhnen nicht ausgeglichen wird. In ersten Branchen gibt es bereits Lohnverhandlungen. Die anderen folgen im Herbst. Einige Arbeitgeber beginnen sich bereits zu positionieren. Sie würden selber auch unter den Preisanstiegen leiden und könnten die Teuerung nicht ausgleichen, sagen sie. Doch ist das wirklich so?

Für die Schweiz ist die Datenlage leider – wie so oft – lückenhaft. Immerhin fragt die KOF ETH die Firmen monatlich, wie gut die Geschäftslage ist. Auch in der letzten Umfrage von Ende April waren die Rückmeldungen ausgesprochen positiv. Die Firmen bezeichneten ihre Geschäftslage mehrheitlich als gut. Der «Saldo» der Umfrage gibt die Differenz zwischen den Firmen mit einer «guten» Geschäftslage und denjenigen, die ihre Geschäftslage als «schlecht» bezeichnen.

Geschäftslage gemäss KOF-Umfrage

Detailliertere Informationen gibt es aus den USA, wo die Inflation viel höher ist. Gemäss den offiziellen Statistiken sind es vor allem Margenausweitungen, welche zu den höheren Preisen führen. Sie trugen vom 2. Quartal 2020 bis zum 4. Quartal 2021 rund 53 Prozent zum Preisanstieg bei. Die Löhne machen nur 8 Prozent aus. Die «übrigen Kosten» (Einkaufspreise u.a.) trugen weitere 38 Prozent bei. Ein Margendruck ist bisher nicht erkennbar, sondern das Gegenteil, nämlich eine Margenausweitung.

Wachstumsbeiträge zum Preisanstieg in den USA (nicht-finanzieller Sektor)

Top