Lob der Vogelscheuche - Nein zur Teil-Abschaffung der Verrechnungssteuer. Schon wieder ein Kampagnen-Betriebsunfall von Economiesuisse.

Blog Daniel Lampart

Vogelscheuchen stellt man auf, um die Früchte und Samen davor zu schützen, dass sie von Vögeln gefressen werden. Sie sind etwas sehr Nützliches und verhindern, dass jemand ernten kann ohne zu säen. Interessanterweise wirbt Economiesuisse mit einer Vogelscheuche für die Teil-Abschaffung der Verrechnungssteuer. Was dabei ziemlich nebulös ist: Wofür steht die Vogelscheuche? Was will uns der Verband der Grossbanken und Konzerne damit sagen?

Blick weiss es: Die Vogelscheuche steht für die Verrechnungssteuer. Das wirft Fragen auf. Wenn Economiesuisse die Verrechnungssteuer abschaffen will, warum verwenden sie dann um Himmels Willen das Bild von etwas, was nützt?

Offenbar liegt hier - nach den unplausiblen Szenarien - ein weiterer kommunikativer Betriebsunfall vor. Obwohl das Plakat eigentlich nicht falsch ist. Es müsste einfach «Nein zur Abschaffung der Verrechnungssteuer» drauf stehen. Denn die Verrechnungssteuer verhindert, dass Vermögende ihre Einkommen an den Steuern vorbeischleusen können.. Sie verhindert, dass diese wie Parasiten zwar von den Leistungen und Vorteilen der Schweiz profitieren können ohne entsprechend Steuern zu zahlen. Und sie verhindert unnötige Defizite in den öffentlichen Kassen.

Dass Economiesuisse wenig von Vogelscheuchen und Landwirtschaft versteht, verheisst auch nicht viel Gutes für die Zukunft der gross in den Medien präsentierten Allianz mit dem Bauernverband. Man hört jedenfalls bereits, dass sich Bauernverbands-Präsident Ritter diese Allianz in den Wirtschaftskommissionen bei der Landwirtschaftspolitik teuer bezahlen lässt.

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