Reallöhne tiefer als 2016 - Reallohnrückgang in einzelnen Branchen von 4 Prozent

Blog Daniel Lampart

Alles wird teurer – nur die Reallöhne steigen nicht. Die Lohnentwicklung der letzten Jahre ist besorgniserregend. In den letzten drei Jahren stiegen die Preise jeweils stärker als die Löhne. Seit dem Jahr 2020 sank deshalb die Kaufkraft der Löhne um fast 3 Prozent. Für den Durchschnittsarbeitnehmer heisst dass, dass er heute fast 2500 Franken weniger Reallohn hat als 2020. Die Reallöhne sind sogar tiefer als 2016, wie der BFS-Lohnindex zeigt. Für 2023 rechnen wir mit einem Nominallohnwachstum von 2.2 Prozent und einer Teuerung von 2.5 Prozent.  

In einzelnen Branchen ist die Situation noch schlimmer. In der Post- und Kurierbranche haben die Arbeitnehmenden beispielsweise sogar 4 Prozent weniger als 2020, obwohl die Branche bereits 2020 eher tiefe Löhne zahlte. Die Löhne sind heute sogar tiefer als 2016. Obwohl die Produktivität der Branche u.a. aufgrund der Digitalisierung zunahm.

Die Löhne müssen so stark steigen wie die Teuerung und das Produktivitätswachstum, damit die Arbeitnehmenden ihren Anteil an der Wertschöpfung behalten. Die Produktivität nimmt in der Schweiz Jahr für Jahr um rund ein Prozent zu. In der Schweiz sind die tatsächlichen Löhne stark hinter diese Vorgabe zurückgefallen. Die Verteilung hat sich zuungunsten der Arbeitnehmenden entwickelt.

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