«Rote Zahlen!», «Konkurs!», behaupten die AHV-Leistungsabbauer. Doch: Auch ohne Reform hätte die AHV 2032 noch mehr als 40 Milliarden. Und: Rote Zahlen gab es nur in Rezessionen

Blog Daniel Lampart

Die Befürworter des höheren Rentenalters in der AHV-Reform argumentieren immer mit den AHV-Finanzen. Sie behaupten, dass die AHV nicht mehr sicher sei. Oder schwadronieren sogar von roten Zahlen und Konkurs.

Das hat Spuren hinterlassen. Viele Leute sind völlig überrascht, wenn man ihnen sagt, dass die AHV auch ohne Reform im Jahr 2032 noch ein Vermögen von mehr als 40 Milliarden Franken hätte. Das zeigen selbst die Bundesprognosen, die nicht als optimistisch gelten.

In normalen Börsenjahren machte die AHV in den letzten 20 Jahren immer einen Überschuss. Defizite gab es einzig in den Jahren mit einem Börseneinbruch, nämlich 2002 und 2008, sowie 2015 – im Jahr, in dem die SNB den Frankenmindestkurs aufgehoben hat. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 schrieb die AHV Überschüsse von 1.9 und 2.6 Milliarden Franken. 

Die AHV schrieb schwarze Zahlen, obwohl die demografische Alterung in der Schweiz schon lange eine Realität ist. «Meine Grossmutter hatte 8 Kinder und starb mit 70. Meine Mutter wird hingegen 90. Sie hat zwei Söhne», brachte das neulich ein Bekannter auf den Punkt. Dennoch steht die AHV finanziell gut da. Trotz demografischer Alterung brauchte sie bisher nur ein MWSt-Prozent im Jahr 1999. Sowie zwei Milliarden Franken im Rahmen des Steuerkompromisses STAF im Jahr 2020. Vor allem die steigende Produktivität hat zu der positiven Finanzentwicklung beigetragen.

Der von Leuten wie Nationalrat Silberschmidt oder Ständerat Bischof behauptete «Konkurs» der AHV kann es übrigens nicht geben. Die AHV ist keine private Firma, sondern eine Bundesaufgabe. Die Bevölkerung hat sie in die Verfassung geschrieben. Und das Parlament hat ein Gesetz dazu gemacht.

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