Schweizer Pro-Kopf-Konsum immer noch unter Vor-Corona-Niveau. Es braucht höhere Löhne und mehr Prämienverbilligungen

Blog Daniel Lampart

Die Teuerung, die ungenügende Lohnentwicklung und die stark steigenden Krankenkassenprämien belasten die Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen finanziell immer stärker. Seit 2016 ist in der Schweiz wieder eine Lohnschere aufgegangen. Die Kantone stehen bei den Prämienverbilligungen stark auf der Bremse, so dass die Normalverdiener-Haushalte heute 10 Prozent und mehr ihres Lohnes für die Krankenkasse ausgeben müssen.

Auch die RentnerInnen-Haushalte haben zunehmend finanzielle Probleme. Die AHV wird zwar an die Teuerung angepasst. Aber bei den Pensionskassenrenten frisst die Teuerung Kaufkraft weg. Und die Krankenkassenprämien steigen.

Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die KonsumentInnen-Stimmung in der Schweiz einen Tiefststand erreicht hat. Die Kaufkraft-Probleme haben beim Konsum ihre Spuren hinterlassen. In vielen Haushalten ist das Geld knapper geworden.

Der reale Pro-Kopf-Konsum in der Schweiz ist heute tiefer als vor der Corona-Krise. Klammert man die Gesundheitsausgaben aus, ist er sogar tiefer als vor 10 Jahren. Auch in anderen Ländern wie den USA hat die Corona-Krise zu einem vorübergehenden Einbruch geführt, weil viele Geschäfte und Restaurants geschlossen waren. Und weil es Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit gab. Doch dort hat sich die Lage wieder korrigiert. Teilweise haben die Haushalte sogar gespartes Geld ausgegeben. In der Schweiz zeigen die Statistiken hingegen ein besorgniserregenderes Bild. Die Löhne müssen steigen. Und es braucht endlich mehr Prämienverbilligungen zur Senkung der Prämienlast.

Realer Pro-Kopf-Konsum in der Schweiz (2010=100)

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