Steigende Arbeitslosigkeit bei den älteren - Massnahmen gegen die drohende Aussteuerung nötig

Blog Daniel Lampart

Die Lage bei den älteren Arbeitslosen wird besorgniserregender. Während sich die Lage bei den jüngeren über die Sommermonate wieder etwas entspannt hat, steigt die Arbeitslosenquote bei den älteren an. Insbesondere die Gruppe der 60-64-jährigen ist stark betroffen. Die Zahl der Arbeitslosen in dieser Altersgruppe war im Oktober 2020 mit 11'069 Betroffenen auf einem historischen Höchststand.

Arbeitslosenquote nach Alter (saisonbereinigt)

Die Aussichten der älteren Arbeitslosen sind düster. Denn die Arbeitslosigkeit ist in denjenigen Branchen besonders stark gestiegen, die wirtschaftlich die grössten Schwierigkeiten haben. Beispielsweise in der Maschinenindustrie, in der Gastronomie, in der Hotellerie oder in der Reisebranche. In der Hotellerie im Kt. ZH etwa gab es im Oktober noch 44 offene Stellen, gegenüber 307 im Vorjahr. Insgesamt waren im Zürcher Gastgewerbe (Hotels und Restaurants) noch 315 Stellen gemeldet – bei insgesamt 2924 registrierten Arbeitslosen aus der Branche. Die Stellensuche ist für viele ältere Arbeitslose zunehmend aussichtslos. Es droht eine Aussteuerung.

In der ersten Welle hat der Bundesrat Aussteuerungen aus der Arbeitslosenversicherung verhindert, indem er bei den Arbeitslosen den Stand der erhaltenen Taggelder bzw. die Rahmenfrist eingefroren hat. Die in der ersten Welle bezogenen Taggelder wurden nicht angerechnet. Von März bis Juli gab es daher (fast) keine Aussteuerungen. Neuste Zahlen sind für den August verfügbar, wo 491 Personen das ausgesteuert wurden. Wenn Bundesrat und Parlament nicht rasch Gegenmassnahmen einleiten, wird diese Zahl rasch auf  auf 2000 bis 3000 Personen pro Monat steigen.

Einerseits müssen nun wieder Zahl der ALV-Taggelder erhöht und die Rahmenfristen verlängert werden. Andererseits muss die Überbrückungsleistung für ausgesteuerte Arbeitslose ab 60 schneller in Kraft gesetzt werden. Der momentan vorgesehene 1. Juli ist zu spät.

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