Steuersenkungen führen zu Steuerausfällen. Das zeigen die Erfahrungen in den Kantonen. Weil es in Abstimmungen immer wieder bestritten wird, hier der Verweis auf eine neue Studie des IWF

Blog Daniel Lampart

Steuersenkungen bei den Gewinnen oder Einkommen führen zu Steuerausfällen. Das wissen unter anderem die Einwohnerinnen und Einwohner von Graubünden oder Luzern, wo die Gewinnsteuern für Unternehmen in den 2010er-Jahren stark gesenkt wurden, was in der Folge grössere Einnahmenausfälle für die öffentlichen Kassen verursacht hat. Profitiert haben hingegen die Firmen mit höheren Nettogewinnen.

 

Gewinnsteuereinnahmen Kt. LU vor (blau) und nach (rot) Steuersenkung im Jahr 2012

Dennoch behaupten bürgerliche Bundespolitiker faktenwidrig, dass Steuersenkungen in der Vergangenheit zu Mehreinnahmen geführt hätten. Eine aktuelle Untersuchung des Währungsfonds schaute sich das auf internationaler Ebene genauer an. Die Befunde bestätigen, was eigentlich klar ist. Tiefere Gewinn- oder Einkommenssteuern führen nicht zu Mehreinnahmen, sondern zu Ausfällen. Wobei die grossen internationalen Unterschiede in der Datenbasis die Schätzunsicherheiten aufblasen.

Interessant ist die Unterscheidung in der Studie zwischen Satzänderungen und Änderungen der Steuerbasis (Steuersubstrat). Bei den Unternehmen sind die Wirkungen bei einer Änderung des Steuersubstrats am grössten. Bei den Einkommenssteuern hingegen Satzänderungen.

Hier eine Grafik mit den Ergebnissen (die nächste Steuerabstimmung kommt bestimmt …). CIT: Gewinnsteuern; PIT: Einkommenssteuern.

Auswirkungen von Steuererhöhungen (blau) und -senkungen (rot) auf die Fiskalquote

Top