Temporärarbeit auf historischem Höchststand - es braucht Gegenmassnahmen wie das Gleichbehandlungsprinzip

Blog Daniel Lampart

In der Corona-Krise hat sich in der Arbeitswelt einiges verändert. Es gibt mehr Arbeitnehmende bei Lieferdiensten wie Eat.ch oder Smood. Der Anteil der Arbeitnehmenden, die gelegentlich oder regelmässig im Homeoffice arbeiten, hat von rund 30 auf 40 Prozent zugenommen.

Im Schatten dieser Veränderungen hat sich eine andere, besorgniserregende Entwicklung abgespielt. Die Temporärarbeit hat weiter zugenommen. Sie liegt mittlerweile auf einen historischen Höchststand. In den ersten Monaten des laufenden Jahres ist sie erneut um mehr als 10 Prozent gestiegen. Hält diese Entwicklung weiter an, werden die Temporärbeschäftigten 2022 fast 230 Mio. Arbeitsstunden leisten. Das ist 10 Mal mehr als im Jahr 1993!

Arbeitsstunden von Arbeitnehmenden bei Temporärbüros (in 1000h)

Die Mehrheit der Temporärbeschäftigung ist nicht freiwillig. Sondern die Betroffenen wollen eigentlich eine Festanstellung, finden aber keine. Dank dem GAV im Personalverleih hat sich die Lage der Temporärarbeitenden zwar etwas verbessert. Doch gibt es nach wie vor zahlreiche Nachteile. Allen voran die Unsicherheit, nach Ablauf des Temporäreinsatzes wieder einen Job zu haben. Eine Analyse des SGB zeigt die Probleme der Temporärarbeit im Detail auf.

Lösungsansätze gegen diese Entwicklung wären vorhanden. Wichtig wäre das Gleichbehandlungsprinzip: Temporäre müssen zu gleichen Löhnen und Arbeitsbedingungen angestellt werden wie Festangestellte. Zusätzlich könnten Beschränkungen eingeführt werden.

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