Temporärbüroverband zeigt die Lücken bei der sozialen Absicherung der Arbeitnehmenden auf. Und liefert neue Hinweise, dass die Arbeitnehmenden vor allem Festanstellungen und weniger Temporärjobs wollen

Blog Daniel Lampart

Es ist sehr selten, dass Arbeitgeber auf die Lücken in der sozialen Sicherheit von Arbeitnehmenden aufmerksam machen. Eine Ausnahme macht der Temporärbüro-Verband Swissstaffing. Er hat die (Schein-)Selbständigkeit, die Arbeit auf Abruf, die Kleinstpensen und die Temporärarbeit einander gegenübergestellt. Und er zeigt auf, dass in diesen Arbeitsformen empfindliche Lücken beim Krankentaggeld, bei der Altersvorsorge und bei der Aus- und Weiterbildung bestehen.

Was in dieser Gegenüberstellung natürlich fehlt, ist die Festanstellung. Dank dem Gesamtarbeitsvertrag im Personalverleih hat sich die Absicherung für Temporärarbeitende effektiv verbessert. Doch als MitarbeiterInnen zweiter Klasse im Betrieb – sie sind ja nur vorübergehend da – geniessen sie weniger Vorteile als Festangestellte. D.h. sie werden bei der innerbetrieblichen Personalentwicklung nicht berücksichtigt, sie erhalten keine überobligatorischen Leistungen des Betriebs in der Altersvorsorge, sie müssen oft die mühsameren Arbeiten übernehmen usw.

Interessant ist deshalb ein zweiter Artikel auf der Website des Verbandes. Um für die Arbeitnehmenden im gegenwärtigen Arbeitskräftemangel-Umfeld attraktiv zu sein, wandelt die Basler Pharma- und Chemieindustrie die Temporär- in Festanstellungen um. Ein weiterer Beleg dafür, dass die Temporärarbeit für die Mehrheit der Berufstätigen höchstens die zweitbeste Lösung ist. Die beste Lösung ist und bleibt die klassische Festanstellung.

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