Umweltargument der SVP-Nachhaltigkeitsinitiative hinkt: Wer in der Schweiz wohnt, fährt mehr Zug. Und belastet das Klima weniger

Blog Daniel Lampart

Mit der «Nachhaltigkeitsinitiative» macht die SVP auf Ecopop. Die Schweiz müsse die Einwanderung auch aus Umweltschutzgründen beschränken. Doch dieser Ansatz hat verschiedene Haken. Einer davon ist: Die Klimaerwärmung bzw. der CO2-Gehalt in der Atmosphäre halten sich nicht an die Landesgrenzen. Das CO2, das in Deutschland ausgestossen wird, beeinflusst das Klima genau gleich wie dasjenige aus der Schweiz. Wer in die Schweiz einwandert und hier das Klima belastet, wandert aus einem anderen Land aus und verursacht dort keine Klimagase mehr. 

Allerdings ist die Pro-Kopf-Klimabelastung in den Ländern unterschiedlich, weil die Verkehrsinfrastruktur klimafreundlicher oder – schädlicher ist. Bekanntlich sind die SchweizerInnen EuropameisterInnen im Bahnfahren. Sie legen rund doppelt so viele Kilometer mit der Bahn zurück wie die Deutschen. Um von Bern nach Zürich zu gelangen, nehmen sogar BundesrätInnen oder Nationalbankdirektoren den Zug.

Vergleicht man den Ausstoss der Klimagase im Landverkehr, schneidet die Schweiz im Vergleich zu den Nachbarländern besser ab. Der jährliche Pro-Kopf-Ausstoss an Klimagasen ist geringer. So gesehen ist die Einwanderung in die Schweiz für das Klima sicher nicht schlechter, sondern eher besser. Wer in die Schweiz zieht, lernt das Zug fahren schätzen. Und belastet damit das Klima weniger. 

Klimagas-Emission im Landverkehr (pro Kopf und Jahr, in t)

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