Volle Kassen des Schweizer Staates: Die Anlageerträge betragen über 7.3 Mrd. Fr. - bei Zinsausgaben von 2.5 Mrd. Fr.

Blog Daniel Lampart

Der Schweizer Staat hat gar keine Schulden, sondern er ist vermögend. Er hat ein Vermögen von 100 Mrd. Fr. oder mehr. Das zeigen alle verfügbaren Statistiken – sowohl der eidg. Finanzverwaltung, des int. Währungsfonds oder der OECD. Und selbst wenn er verschuldet wäre, könnte die Schweiz dank den enormen privaten Vermögen und der Leistungsbilanzüberschüsse ruhig schlafen. Geld ist im Land genug vorhanden. 

Am vermögendsten sind die Kantone. Die kantonalen Finanzdirektorinnen und -direktoren protestieren jeweils, wenn man sie mit diesen Zahlen konfrontiert. Das Vermögen sei gebunden – in Schulhäusern, Verwaltungsgebäuden, Strassen usw. Man hatte deswegen keine liquiden Milliarden in den Kassen, die einfach so zur Verfügung stünden.

Interessant ist es dann jeweils, die Einnahmen aus den Finanzanlagen mit den entsprechenden Ausgaben zu vergleichen. Wenn der Staat viele Kredite aufnehmen und auf die Liquidität schauen muss, sind die Zins- und Finanzausgaben viel höher als die entsprechenden Einnahmen. In der Schweiz ist das Gegenteil der Fall. Die Finanzeinnahmen aus Zinsen, Liegenschaften und Beteiligungen beliefen sich im Jahr 2022 auf über 7.3 Mrd. Fr. Die Finanz- und Zinsausgaben hingegen auf rund 2.5 Mrd. Der Schweizer Staat macht somit aus Anlagen und Beteiligungen einen Überschuss von rund 4.8 Mrd. Fr. Selbst wenn man noch Bau- und Unterhaltsausgaben einrechnen würde, ergäbe sich immer noch ein hoher Überschuss. Auch hier stehen die Kantone besonders gut da – mit einem Überschuss von mehr als 2.5 Mrd. Fr. Beim Bund sind Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen. 

Erträge aus Finanzanlagen und Beteiligungen (netto, in 1000 Fr.)

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