Wie soll sich die Zins- und Wirtschaftssituation normalisieren, wenn es trotz Fachkräftemangel und guter Geschäftslage der Firmen kaum Lohnerhöhungen gibt?

Blog Daniel Lampart

Es ist schon fast spektakulär, wie steil es wirtschaftlich nach der Corona-Krise aufwärts geht. Der überwiegende Teil der Firmen macht gute bis sehr gute Geschäfte. Doch bei den Löhnen gibt es kaum etwas. Im Bau setzt es sogar die zweite Nullrunde in Folge ab.

Die KOF ETH fragt die Schweizer Firmen monatlich, wie die Geschäftslage ist und ob es Arbeitskräftemangel gibt. Die Ergebnisse könnten nicht deutlicher sein. Die Baufirmen bezeichnen ihre Geschäftslage klar als gut. Rund ein Drittel verzeichnet einen Arbeitskräftemangel. Noch besser läuft es in der Industrie, wo der Geschäftslageindikator der KOF auf dem Höchststand seit der Finanzkrise ist. Auch hier macht sich das bei den Löhnen der Arbeitnehmenden noch kaum bemerkbar.

Geschäftslage in der Industrie (Saldo gemäss KOF-Umfrage)

Die Marktzusammenhänge scheinen wie ausser Kraft gesetzt. Denn wann sonst soll es Lohnerhöhungen geben, wenn nicht in einer Situation mit guter Geschäftslage und vermehrtem Arbeitskräftemangel?

Lohnerhöhungen und eine gewisse Teuerung sind generell wichtig, damit die Wirtschaften wieder in ein gewisses Gleichgewicht kommen. Die Zinsen sind nach wie vor negativ, was sich auf die Pensionskassen und somit auf die Altersvorsorge auswirkt. Auch die Zentralbanken warten weltweit schon lange darauf, dass die Inflation wieder etwas anzieht, damit sie die Geldpolitik normalisieren können.  

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