Die Gewerkschaften fordern die Secondos zur Einbürgerung auf

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Medienmitteilung
Verfasst durch Thomas Zimmermann, Leiter SGB-Kommunikation

Einbürgerungsoffensive jetzt

Nach der erfolgreich gebodigten Durchsetzungsinitiative lancieren die Gewerkschaften eine Einbürgerungsoffensive. Der SGB, der unter seinen Mitgliedern eine grosse Zahl Migrantinnen und Migranten zählt, fordert alle Secondos und Secondas ohne Schweizer Pass auf, sich jetzt ernsthaft mit einer Einbürgerung auseinanderzusetzen.

Mit dem klaren Nein zur Durchsetzungsinitiative ist für die Menschen in der Schweiz ohne Schweizer Pass eine eigentliche Entrechtung abgewehrt worden. Doch auch so ist ihre Lage ungemütlich. In den letzten 20 Jahren wurde die Schraube stark angezogen. Auch ohne Durchsetzungsinitiative droht Menschen, die hier aufgewachsen sind, aber keinen Schweizer Pass haben, bei Delikten nicht nur wie allen anderen die strafrechtliche Verurteilung, sondern gleichzeitig die Ausweisung in ein Land, das sie womöglich gar nicht kennen. Deshalb richtet der SGB an alle Secondas und Secondos den Apell, sich jetzt ernsthaft mit einer Einbürgerung auseinanderzusetzen.

SGB-Präsident Paul Rechsteiner rief die Eltern ohne Schweizer Pass dazu auf, "alles in ihrer Möglichkeit Stehende zu tun, dass ihre Kinder das Schweizer Bürgerrecht erwerben, sobald sie die Voraussetzungen dafür erfüllen." Rechsteiner forderte Städte und Gemeinden auf, entsprechende Aktionen durchzuführen. Die Gemeinwesen sollten eine positive Haltung zur Einbürgerung der hier aufwachsenden Jungen ohne Schweizer Pass entwickeln und "diese einladen, Schweizer Bürgerinnen und Bürger zu werden."

Laut Unia-Präsidentin Vania Alleva ist es im ureigensten Interesse einer Demokratie, möglichst alle Bewohner und Bewohnerinnen als mündige, aktive Bürger und Bürgerinnen zu gewinnen. Doch: "Die Schweiz hat heute sehr strenge Einbürgerungsregeln und je nach Gemeinde unterschiedliche Einbürgerungsverfahren. Es sollte ihr wenigstens ein Anliegen sein, dass sich möglichst viele, welche die strengen Kriterien erfüllen, auch tatsächlich einbürgern lassen und die Bürgergesellschaft stärken", sagte Alleva, die als Unia-Präsidentin der Organisation mit den meisten MigrantInnnen der Schweiz vorsteht.

Für Manuel Avallone, Vize-Präsident der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV, ist Integration nicht eine Einbahnstrasse. Dazu brauche es zwei Partner: Die Immigrierten und die Schweizerinnen und Schweizer. Letztere sollten nicht möglichst viele Hindernisse aufbauen, sondern die Voraussetzungen schaffen für eine optimale Integration. Obwohl er von der offiziellen Schweiz nie das Gefühl erhalten habe, dazu zu gehören, wolle er sich nun einbürgern lassen. "Ich persönlich bin nicht mehr bereit, wegen meiner Nationalität als Manipuliermasse der fremdenfeindlichen SVP-Politik zu dienen", sagte Avallone.

Auskünfte:
  • Paul Rechsteiner, Präsident SGB 079 277 61 31
  • Vania Alleva, Präsidentin der Unia, 079 620 11 14
  • Manuel Avallone, Vizepräsident SEV, 079 434 46 71

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Premier secrétaire et économiste en chef

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
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