Erfreuliches Ja des Ständerats zu familienergänzender Kinderbetreuung

  • Gleichstellung von Mann und Frau
Medienmitteilung

Nun muss die Anschubfinanzierung deutlich aufgestockt werden

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund ist erfreut, dass der Ständerat in den nächsten 5 Jahren 100 Mio. Fr. für die familienergänzende Kinderbetreuung zur Verfügung stellen will. Es wäre völlig unverständlich gewesen, wenn der Ständerat seiner vorberatenden Kommission gefolgt wäre und eine der wenigen konkreten Massnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im Keime erstickt hätte. Mit dem Beschluss hat der Ständerat ein wichtiges Zeichen gesetzt, dass es ihm ernst ist mit der Gleichstellung von Frauen und Männern und mit der Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Im weiteren Verlauf der parlamentarischen Debatte muss nun dafür gesorgt werden, dass der Qualität der Kinderbetreuung und den Arbeitsbedingungen des Personals in der Vorlage ein höherer Stellenwert eingeräumt wird. Zudem sollte die Anschubfinanzierung aufgestockt werden. Bislang übt die öffentliche Hand in dieser Frage zu grosse Zurückhaltung. Für eine nachhaltige Beseitigung negativer Erwerbsanreize braucht es einen Beitrag der öffentlichen Hand von mindestens einem Prozent des Bruttoinlandprodukts.

Die Bevölkerung erwartet hier mehr Engagement. Dies hat sich nicht nur in der Abstimmung zum Familienartikel gezeigt, der 2013 trotz 54.3% Ja-Stimmen am Ständemehr gescheitert ist, sondern auch in der Vernehmlassung zur Fortführung der Finanzhilfen, in der sich über vier Fünftel der Teilnehmenden für diese ausgesprochen haben. Nun ist es an der Zeit, dass der Bund Nägel mit Köpfen macht und darauf hinwirkt, dass die familienergänzende Kinderbetreuung für alle zahlbar ist, den Bedürfnissen von Eltern und Kindern entspricht sowie fortschrittliche Arbeitsbedingungen bietet.

Auskünfte
  • Regula Bühlmann, Zentralsekretärin SGB, 076 200 90 89

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