Teurerer ÖV im Vergleich zum Auto - die Politik sollte frühere Fehler korrigieren

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Blog Daniel Lampart

Die Umwelt- und Klimaprobleme lösen wir nicht ausschliesslich über Preise. U.a. weil die Umwelt selber keinen Preis hat. Und weil eine Umweltpolitik über Preise und Abgaben unerwünschte Verteilungswirkungen haben kann. Aber der Preis spielt bei der Entscheidung der Haushalte und Unternehmen eine Rolle. Konkret: Der Entscheid, ob man sich im öffentlichen Verkehr oder im Auto fortbewegt, wird auch durch den jeweiligen Preis beeinflusst.

Diese Preisentwicklung verlief in den letzten 30 Jahren klar zuungunsten des ÖV. Die Preise des ÖV stiegen wesentlich stärker als die Löhne, während der motorisierte Individualverkehr billiger wurde. Bei der Verteuerung des ÖV spielte die Politik eine wesentliche Rolle. Im Jahr 2004 wurde beispielsweise der Retour-Billett-Rabatt abgeschafft. 2012/13 führte die Erhöhung der Trassenpreise zu einem Preis-Schub.

Preise für ÖV und motorisierten Individualverkehr und Löhne (1990=100)

Beim Individualverkehr verlief die Preiseentwicklung bis ungefähr 2010 weitgehend im Gleichschritt mit den Löhnen. Danach hinterliess die starke Aufwertung des Frankens ihre Spuren. Fahrzeuge und Zubehör wurden wesentlich billiger. So gesehen ist die Frankenüberbewertung auch für die Umwelt- und Klimapolitik negativ.

Für die Umwelt- und Klimapolitik spielt der Servic Public eine Schlüsselrolle. U.a. indem es eine Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr auf den ÖV geben sollte. Dafür müssen aber auch die Preise stimmen. Und es braucht natürlich auch ein besser ausgebautes Angebot.

Zuständig beim SGB

Reto Wyss

Zentralsekretär

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Reto Wyss
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