Viele Menschen in der Schweiz haben Lücken in ihren AHV-Beiträgen. Das ist problematisch, weil jedes fehlende Beitragsjahr die Rente um 2.3 % kürzt – das kann bis zu 60 CHF weniger sein, monatlich und das ein Leben lang.
Warum kann es Beitragslücken geben, wie kann es dazu kommen?
- Unwissenheit: Viele merken nicht, dass sie zu wenig einzahlen, weil sie ihre AHV-Beitragsübersicht nicht regelmässig prüfen.
- Schwarzarbeit: Wenn ein Arbeitgeber keine AHV-Beiträge zahlt, entstehen Lücken – und das ist in der Schweiz ein grösseres Problem als viele denken.
- Unfall oder Krankheit: Wer ein Krankentaggeld erhält, zahlt oft keine AHV-Beiträge. Diese Zeit zählt dann nicht zur Rente.
- Aufenthalt im Ausland: Wer während des Studiums oder für eine gewisse Zeit im Ausland lebt, kann Beitragslücken haben.
Wie könnte das Problem gelöst werden?
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) schlägt folgende Massnahmen vor:
- Bessere Information:
Mit einem jährlichen AHV-Ausweis für alle Versicherten, damit sie allfällige Beitragslücken früh erkennen.
Ausserdem kostenlose Beratungsangebote, um die Folgen von Lücken auf die Rente zu verstehen. - Flexiblere Nachzahlungsmöglichkeiten:
Wer unverschuldet Beitragslücken hat (z. B. weil der Arbeitgeber die Arbeit nicht korrekt angemeldet hat), soll nachträglich einzahlen können. - Neue AHV-Beitragspflichten:
Unfall- und Krankentaggelder sollen AHV-pflichtig werden, damit auch diese Zeiten in der AHV berücksichtigt werden.
Einkommen von Personen mit Firmen im Ausland sollen in die AHV einbezogen werden. - Anpassungen für junge Berufstätige:
Lernende und andere junge Erwerbstätige sollen ihre Beiträge aus der Lehre für die spätere Rente besser nutzen können.
Warum ist das wichtig?
Die AHV ist die wichtigste Altersvorsorge in der Schweiz. Wer Beitragslücken hat, bekommt eine tiefere Rente – oft genau die Menschen, die es sich am wenigsten leisten können. Der SGB fordert deshalb Reformen, damit mehr Menschen eine volle AHV-Rente erhalten.