Der Hauptsitz der Bank Credit Suisse in Zürich

Foto:     Wally Gobetz / flickr.com

 

Arbeitsplätze sichern, konsequent regulieren, Versäumnisse der Banken und der Behörden aufklären – damit die Bevölkerung nicht für die Banken zahlen muss

  • Wirtschaft
Medienmitteilung

Erneute Rettung einer Grossbank trotz «Too-big-to-fail»-Massnahmen

Dass heute – knapp 15 Jahre nach der UBS-Rettung - auch für die Credit Suisse eine Rettungsaktion nötig wurde, ist unerträglich. Die Verantwortlichen der Credit Suisse haben die Bank mit exzessiven Risiken und handwerklicher Überforderung in die Insolvenz getrieben. Und die Verantwortlichen bei der Nationalbank und beim Bund haben der Bevölkerung etwas vorgemacht, indem sie behaupteten, die Risiken der «systemrelevanten» Banken so weit reduziert zu haben, dass ein zweiter UBS-Fall nicht mehr möglich sei.

Leidtragende sind die Bevölkerung und die Angestellten der Credit Suisse, welche Tag für Tag pflichtbewusst ihre Arbeit machen und das Land voran bringen, während sich die Verantwortlichen der Crédit Suisse mit ihren Millionensalären schon lange abgesetzt haben.

Der SGB unterstützt den Schweizerischen Bankpersonalverband bei der Sicherung der Arbeitsplätze der betroffenen Angestellten. Es braucht nun rasch eine Taskforce, welche dafür sorgt, dass möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden. Und die einen guten Sozialplan für diejenigen ausarbeitet, welche den Arbeitsplatz verlieren.

Für den SGB ist zwingend, dass nach dem faktischen Zusammenbruch der zweiten Grossbank endlich Massnahmen entwickelt werden müssen, welche solche Ereignisse künftig verhindern. Zumal die Schweiz mit der UBS künftig nur noch eine Grossbank haben wird, wodurch die Risiken nochmals steigen. Die Banken müssen ausreichend Reserven haben, um die Verluste selber tragen zu können. Es braucht Einschränkungen in Bezug auf die Risiken, die sie eingehen können. Die risikotreibenden Bonuslohnsysteme müssen endlich abgeschafft werden. Es sollen nur Personen eine Bank führen können, die die entsprechenden Qualifikationen haben. Zudem braucht es höhere Steuern für die Banken, damit sie die finanziellen Garantien der Bevölkerung entsprechend zurückzahlen.

Die Ereignisse rund um die Credit Suisse müssen konsequent aufgearbeitet werden. Es muss untersucht werden, inwiefern das Finanzdepartement, die Nationalbank und die Finma ihre Aufgaben wahrgenommen oder versäumt haben.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Premier secrétaire et économiste en chef

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
Daniel Lampart
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