Die SNB braucht klare Ziele und muss diese durchsetzen

  • Geld und Währung
Medienmitteilung
Verfasst durch Daniel Lampart

SGB-Kommentar zur Lagebeurteilung der Nationalbank

Der Franken ist nach wie vor stark überbewertet. Die Beschäftigung stagniert (Vollzeitäquivalente) - im Gegensatz zur aufwärtsgerichteten Entwicklung in anderen Ländern. In der Industrie und im Gastgewerbe werden weitere Stellen abgebaut; die Arbeitslosigkeit bei den Personen über 55 Jahren steigt. Die Kernteuerung ist negativ. Die Kapazitäten der Schweizer Wirtschaft sind unterausgelastet. In dieser Situation braucht unser Land eine expansive Geldpolitik. Wegen dem überbewerteten Franken sind die monetären Bedingungen jedoch ausgesprochen restriktiv. Das zeigt beispielsweise der von der SNB im Quartalsheft publizierte Monetary conditions index deutlich.

Positiv ist, dass die SNB in jüngster Zeit wieder aktiv geworden und mit Interventionen gegen die Aufwertung vorgegangen ist. Doch die Kommunikation in Bezug auf die geldpolitischen Ziele ist nach wie vor zu wenig klar. Niemand weiss, ob und wie die SNB in Zukunft gegen weitere Aufwertungen ankämpfen wird.

Der SGB erwartet von der SNB, dass sie sich deutlich stärker gegen die Überbewertung des Frankens wehrt. Ziel muss sein, den Franken in der sehr kurzen Frist im Bereich von mindestens 1.10 Fr./Euro zu stabilisieren und danach rasch für einen angemessenen Wechselkurs zu sorgen, der der Schweiz nicht schadet. Die SNB sollte sich klarere Ziele vorgeben und diese durchzusetzen versuchen (z.B. in Bezug auf die Teuerung).

Die Behauptung der SNB, die Geldpolitik sei expansiv, ist nicht zutreffend. Zwar sind die Zinsen tief. Doch der stark überbewertete Franken hat eine ausgesprochen negative ökonomische Wirkung, so dass die monetären Rahmenbedingungen in unseren Land eindeutig als restriktiv einzustufen sind. Das zeigt auch der Monetary conditions index.

Auskünfte
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  • Thomas Zimmermann, Leiter Kommunikation SGB, 079 249 59 74

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