Es braucht eine aktive Geldpolitik mit klaren Zielen

  • Geld und Währung
Medienmitteilung
Verfasst durch Daniel Lampart

SGB-Kommentar zur SNB-Lagebeurteilung

Der Franken ist nach wie vor stark überbewertet. Tendenziell hat er sich in jüngerer Zeit sogar leicht aufgewertet. Die Beschäftigung stagniert weitgehend - im Gegensatz zur aufwärtsgerichteten Entwicklung in anderen Ländern. In den Monaten April, Mai und Juni haben sich die Meldungen über Massenentlassungen oder Auslagerungen gehäuft. Die Kapazitäten der Schweizer Wirtschaft sind unterausgelastet. In dieser Situation braucht unser Land eine expansive Geldpolitik. Wegen dem überbewerteten Franken sind die monetären Bedingungen jedoch eindeutig restriktiv. Das zeigt beispielsweise der von der SNB im Quartalsheft publizierte Monetary conditions index.

Positiv ist, dass die SNB nach wie vor am Devisenmarkt aktiv ist und die Zinsen tief hält. Doch die Kommunikation in Bezug auf die geldpolitischen Ziele ist nach wie vor zu wenig klar. Niemand weiss, ob und wie die SNB in Zukunft gegen weitere Aufwertungen ankämpfen wird.

Der SGB erwartet von der SNB, dass sie sich deutlich stärker gegen die Überbewertung des Frankens wehrt. Ziel muss sein, den Franken in der sehr kurzen Frist im Bereich von mindestens 1.10 Fr./Euro zu stabilisieren und danach rasch für einen angemessenen Wechselkurs zu sorgen, der der Schweiz nicht schadet. Die SNB sollte sich klarere Ziele vorgeben und diese durchzusetzen versuchen (z.B. in Bezug auf die Teuerung).

Auskünfte
  • Daniel Lampart, SGB-Sekretariatsleiter und Chefökonom, 079 205 69 11
  • Thomas Zimmermann, Leiter Kommunikation SGB, 079 249 59 74

Zuständig beim SGB

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